Da war es nun endlich: Das erste Lager der Jungpfadfinderstufe nach 223 Tagen Coronabedingter Zwangspause. Auf eine Übernachtung im Zelt hatten wir noch verzichtet, damit sich niemand erkältet. Und so trafen wir uns dann pünktlich am Samstagmorgen auf dem Zeltplatz des Haus St. Georg in Wegberg, wo die Pfadfinderstufe, die dort übernachtet hatte, bereits am Lagerfeuer uns erwartete. So bildeten alle Stufen, noch mit Masken, einen grossen Kreis ums Feuer und die 4 anwesenden Stufenwechsler von den Wölflingen zu uns wurden verabschiedet und in unserer Stufe herzlich empfangen. Nach feierlicher Verleihung des neuen, blauen Halstuchs begaben wir uns in die für die Juffi-Stufe bereitgestellte Jurte, und die Leiter trugen das Essen auf.
Als alle gestärkt waren und sich noch Lunchboxen mit Obst, Gemüse und Broten zurecht gemacht hatten, starteten wir unsere Wanderung zur Tüschenbroicher Mühle, wo die Leiter einige Aufgaben für uns vorbereitet hatten.
An der Mühle angekommen, wurden wir erst einmal in drei Gruppen aufgeteilt und schon startete unser erstes Spiel: Jede Gruppe bekam drei Blätter Papier und sollte daraus Papierflieger bauen. Anschließend wurde getestet, welcher am weitesten fliegt. Eine Gruppe war dabei sehr „kreativ“ und knüllte einfach ein Blatt zu einem Ball. Dieser flog auch am weitesten, aber nach (berechtigtem) Protest der anderen, wurde dieses „Flugobjekt“ dann disqualifiziert.
Weiter ging unsere Wanderung rund um den Schlossweiher.
Nach ein paar Minuten erreichten wir im Wald eine Stelle, an der sich ein Graben befand. Die Leiter packten 4 Seile aus und forderten uns auf, eine Brücke mit den Seilen und mit Dingen, die man so im Wald findet, zu bauen. Alle Juffis starteten nun mit Begeisterung ihr Projekt und auch die neuen wurden direkt einbezogen und bauten fleißig mit.
Nachdem die Brücke durch die Juffi-Projektleitung für fertig erklärt wurde, testeten alle Juffis im Gänsemarsch die Brücke. Sogar die Leiter wurden genötigt die Brücke zu testen: Und sie hielt! Eine perfekte Meisterleistung!
Weiter ging es, tiefer in den Wald hinein zur nächsten Aufgabe: „Die Saufpiratencrewschatzinseljagd“. Das klingt gefährlicher, als es ist, denn Alkohol gab es natürlich keinen. Hier ging es um eine Piratencrew, die am Vorabend zu sehr gefeiert hat, und nun den Schatz auf der Schatzinsel suchen möchte. Leider hat die Crew vorübergehend ihre Stimme verloren und kann sich kaum bewegen. Kapitän und 1. Offizier haben zwar ihre Stimme noch, können sich aber überhaupt nicht mehr bewegen. Nur die Schiffsjungen sind so fit, dass sie sich uneingeschränkt in Richtung Schatz bewegen können. Leider sind diese vorübergehend erblindet. Die Aufgabe war nun Folgende: Die Crew konnte die Schiffjungen sehen, Kapitän und 1. Offizier aber nicht. Die Crew musste diesen beiden nun per Handzeichen anzeigen, was die Schiffjungen zu tun hatten. Kapitän und 1. Offizier haben dann lautstark Kommandos gegeben, die die blinden Schiffjungen dann umsetzen mussten um den richtigen Weg zum Schatz zu finden.
Das Spiel war für alle Neuland, machte aber so viel Spaß, dass wir es drei Runden lang gespielt haben.
Es war mittlerweile so viel Zeit vergangen, dass wir uns nun zu einem Bootssteg und zwei Bänken in der Nähe begaben und dort unsere Mittagspause einlegten. Wie eigentlich die ganze Zeit zwischendurch, wurde auch hier von der oder dem ein oder anderen ausgiebig geschnitzt.
Nachdem alle gestärkt waren, wartete die nächste Aufgabe: Baut einen Unterschlupf, in dem eine Person übernachten kann. Hierzu konnten wieder die Seile und zusätzlich auch eine Plane genutzt werden. Am Ende entstanden so sogar 3 Unterkünfte, wobei eine sogar sehr komfortabel mit einem Teppich aus Moos ausgestattet wurde.
Weiter ging es um den Weiher herum, bis wir wieder am Ausgangspunkt unserer Rundtour ankamen. Hier starteten dann unsere letzten Aufgaben, diesmal wiederum in den 3 Gruppen:
• Wir mussten Freundschaftsknoten herstellen.
• Wir sollten die Symbole der Pfadfindergesetzte dem jeweiligen Gesetz zuordnen.
• Wir mussten Jahreszahlen zu bestimmten Ereignissen der Pfadfindergeschichte zuordnen.
Vor allem bei den letzten beiden Aufgaben wurde unseren Leitern klar, dass hier noch ein gewisser, minimaler, klitzekleiner Übungsbedarf bestehen könnte.
Zwischendurch fuhr Franz mit dem Auto vor und versorgte uns mit einer neuen Ladung Trinkwasser, so dass wir nach Beendigung unserer Aufgaben den Rückweg zum Haus St. Georg antraten.
Hier bereiteten wir dann schon einmal unsere Feuerstelle (denn jede Gruppe musste ja leider Corona-bedingt ihre eigene Feuerstelle haben) für den Abend vor und erkundeten ausgiebig das Gelände. Eigentlich waren wir alle ziemlich KO, aber als uns unsere Leiter anboten, noch ein Eis in Wegberg essen zu gehen, machten wir uns alle noch einmal auf den Weg. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Schmatz!
Bald nach der Rückkehr gab es schon Abendessen. Salat und Lasagne wurden gut angenommen, beim Nachtisch, wahrscheinlich dem Eis geschuldet, streikten dann aber viele, so dass die WÖS, im Nachbarzelt, sich über eine weitere Schüssel Pudding freuen konnten.
Nach dem Aufräumen begaben wir uns zu unserem Lagerfeuerplatz und das Feuer wurde entzündet. Da jede(r) Juffi eine Tüte mit s’Mores Zutaten erhalten hatte, wurde der Inhalt ausgiebig genutzt und Marshmallows über dem Feuer geröstet.
Es wurde viel erzählt und gelacht. Außerdem war es nun, im Dunkeln, besonders spannend das Gelände zu erkunden.
Zwischendurch erhielten wir von unseren Leitern als Belohnung für das Lösen der Aufgaben noch einen Kobold-Aufnäher, über den wir uns sehr gefreut haben.
Nach einer kurzen Reflexion, ging dann unser Tageslager leider schon dem Ende entgegen und wir wurden von unseren Eltern in Empfang genommen.