Die Pfadfinder Erkelenz waren in der letzten Woche auf dem ersten Sommerlager unseres Stamms. Mit circa 45 Teilnehmern machten wir uns auf den Weg zur Steinbachtalsperre in der Nähe von Euskirchen, um dort eine Woche Sommerlager zu verbringen. Schnell waren die Zelte aufgeteilt und aufgebaut und wir machten uns auf, den Platz zu erkunden. Da gab es auch viel zu entdecken: Ein Beachvolleyballplatz und der Wald neben uns waren eigentlich schon Programm genug.
Die Sonne schien sehr stark, sodass die Leiter kurzerhand entschieden den Anfag des Programms nach hinten zu verschieben. Und so machten wir uns auf den Weg zu dem naheliegenden Freibad, das an die Steinbachtalsperre grenzt. Nach einer Abkühlung im kühlen Nass ging es auch schon direkt wieder zu unserm Lagerplatz und das Programm konnte losgehen.
Unser Lager lag genau neben der Villa Kunterbunt und wir konnten beobachten, dass Pippi Langstrumpf einen Brief bekam, der besagte, dass ihr Vater sie in der Villa Kunterbunt besuchen wollte. Deshalb bat sie uns um Hilfe um eine Willkommensshow zu organisieren. Täglich trafen wir uns nun in unseren Gruppen um Fähigkeiten wir Pyramidenbau, Jonglieren, Musizieren, Zaubern und Feuerspucken zu lernen. Auch über die Woche begleitete uns Pippi, als wir sie zum Beispiel beim selbst organisierten Jahrmarkt sie mit Schwämmen abgeworfen haben.
Über die Woche waren wir noch einige Male schwimmen und hatten auch noch andere Programmpunkte, wie Zündis selber herstellen oder „Capture the Flag“ spielen. Unsere Lagerbautenkünste wurden auch perfektioniert, als wir unseren Bannermast vergrößerten. Wir waren schon von Anfang an neidisch auf die Bauten, die unsere zwei Stämme, die sich mit uns den Zeltplatz teilten, vollbracht hatten.
Mit unseren Nachbarn kamen natürlich auch schnell Gespräche auf, sodass es nicht selten vorkam, dass wir einen fremden Leiter bei uns hatten oder einer von uns den Lagerplatz der Anderen unsicher machten. Auch der Grusel kam nicht zu kurz: während der Großteil unserer Truppe auf dem Abenteuerspielplatz unser neues Lieblingsspiel „British Bulldog“ spielte, bereiteten unsere Pfadfinder eine Nachwanderung für uns vor. Wir machten uns auf den Weg um die Steinbachtalsperre. Vorbei an Fledermäusen und einer Biberratte gelangten wir auf den durch Grablichter erleuchteten Weg. Am Ziel angelangt erwartete uns ein gruseliges Bild: Vermummte Gestalten beteten einen gekrümmten Person. Zum Glück verwandelten sich diese Gestalten schnell zurück in unsere Pfadfinder.
Das Programmteam hatte sich im vor hinein überlegt, eher weniger Programmpunkte festzulegen. Das Lagerleben war ja auch schon spannend genug. Ob wir uns beim Karten- oder beim Wikiningerschachspielen die Zeit vertrieben, eins lag immer im Fokus: Das Gemeinsame. Zeit auch mal ohne Handy in eine Gruppe verbringen. Und so verflog die Zeit sehr schnell. Viele fanden in diesem Lager auch ihre kreative Seite. Stundenlang saßen überwiegend unsere Mädchen zusammen und knoteten und flochten sich gegenseitig Armbänder. Was uns wohl allen besonders in Erinnerung geblieben ist, ist der Mittwoch: der Faulenzer Tag: Ausschlafen, wenn man das Glück und nette Juffis hat, Frühstück an den Schlafsack bekommen und einfach in den Tag hinein leben und das tun, worauf man gerade Lust hat. Dies war nur möglich, da unsere Küche, wie auch im gesamten anderen Lager, alles Erdenkliche für uns gemacht hat, damit wir satt wurden.
Die Woche verging wie im Flug. Jeden Abend saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer, haben Lieder gesungen und Geschichten erzählt, die Zeit genossen. Einige weitere Highlights und auch Premieren für die meisten waren das Schlafen unter freiem Himmel und das Zubereiten von Waffeln und Popcorn im Lagerfeuer.
Und auf einmal war es auch schon Freitag, der Tag an dem die große Show stattfinden sollte. Als es Abends anfing zu regnen, hat wir alle doch ein wenig Angst, dass die Show ausfallen müsse, aber zum Glück meinte es das Wetter gut mit uns und wir konnten uns bei unserem, mit Luftballons geschmückten Bannermast, auf die Show freuen.
Die Übung in den Gruppen hatte sich ausgezahlt. Als Efraim Langstrumpf, der Vater von Pippi kam und wir die Willkommensshow starteten, funktionierte fast alles perfekt und wir bejubelten gegenseitig unsere Tricks und Showeinlagen. Wir ließen diesen Abend durch leckere S‘mores (im Feuer gebratene Marshmallows mit Schokolade in zwei Butterkeksen) ausklingen. Für die Wölflinge und Juffis, die Jüngsten unserer Truppe, wurde der Tag damit abgeschlossen.
Für die Pfadfinder, Rover und Leiter fand aber auch noch ein anderes Highlight am späteren Teil des Abends statt. Nicht nur eine Roverin legte ihr Versprechen ab, auch unser erster früherer Jungleiter legte sein Leiterversprechen ab, welche mit sehr viel Mühe vorbereitet wurden. Kaum ein Versprechen war zuvor so emotional und feierlich gewesen. Mit diesen schönen Gedanken begonnen wir unsere letzte Nacht, die wir aufgrund von Einsparungen von Zelten, wegen Angst vor nassen Zelten, ein wenig eingeengt verbracht.
Am Samstagmorgen räumten wir nach und nach auf und setzten uns in unseren Gruppen zusammen zu einer Reflexionsrunde. Das Lied „Nehmt Abschied Brüder“ begleitete wie immer unseren Abschied und uns wurde daraufhin noch ein wunderschönes Abzeichen für unsere Kluft geschenkt, als Erinnerung an dieses Lager.
Müde, aber auch mit vielen neuen Erfahrungen traten wir den Rückweg an und waren uns alle einig: Das nächste Sommerlager findet wieder statt und wir werden alle teilnehmen. Trotz alle kleineren und größeren Streitigkeiten und Verletzungen hat jeder die Zeit sehr genossen und in diesem Lager neue Seiten an sich entdeckt und auch neue Freundschaften geknüpft oder Alte gefestigt.